Landschaft und Kultur

Das Grüne Band

 

 

Das Grüne Band -  ein Begriff, dem heute kaum einer Bedeutung beimisst. Und doch ist das Grüne Band etwas, das von entscheidender Bedeutung für Deutschland, ja für Europa und sogar für die ganze Welt ist.

Das Grüne Band zieht sich mit einer Breite von 50 bis 200 Meter durch ganz Deutschland und zwar genau da, wo über 40 Jahre lang der sogenannte Todesstreifen die innerdeutsche Grenze bildete. Fast 1400 km, die beispielhaft dafür stehen, wie nicht nur ein Staat, sondern auch Familien, Freunde und sogar Dörfer einfach getrennt wurden.

Dieser Todesstreifen, der Deutschland und auch Europa in zwei Blöcke aufteilte, war ein Sinnbild der Grausamkeit.

Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs verlor der Todesstreifen jedoch - gottseidank - seinen Zweck und damit auch seinen Schrecken.

Und nun passierte etwas Wunderbares. Die Natur holte sich das meiste dieser Grenzzone zurück.
Ein außergewöhnlicher Artenreichtum in Tier- und Pflanzenwelt ist heute für das Grüne Band dokumentiert. Im Jahr 2004 wurden bei einer Artenzählung über 5200 verschiedene Tier- und Pflanzenarten gezählt, darunter auch welche, die als bereits ausgestorben galten.

Große Teile sind heute Naturschutz- oder zumindest FFH(Flora-Fauna-Habitat)-Gebiet und bieten seltenen Tieren Schutz.
Es wirkt, als wolle die Natur ein Zeichen setzen.

Kolonnenweg am Grünen Band

Der Name "Grünes Band" wird besonders eindrucksvoll im Frühling erlebbar. Die dunklen Fichten der Rennsteigregion im Frankenwald bieten einen würdigen Rahmen für das frische, saftige Grün der Birken, die den ehemaligen Todesstreifen besiedelt haben.

Von der Thüringer Warte aus kann man dieses Schauspiel besonders gut entdecken - freie Sicht natürlich vorausgesetzt.
Überhaupt lädt das Grüne Band zu vielfältigen Aktivitäten ein.
Wunderschöne Wanderungen, die zum Teil auf den alten Kolonnenwegen verlaufen, werden ergänzt durch verschiedene TOMIS-Infopunkte, bei denen man per Handy Wissenswertes zum Thema ehemalige innerdeutsche Grenze erfährt.
Der Iron-Curtain-Trail ist für Fahrradfahrer eine spannende Herausforderung, die gerade in der Rennsteigregion im Frankenwald mit einigen Höhenmetern auch in die Oberschenkel und Waden gehen kann.
Und für Gruppen bietet "Handwerk & Kultur erleben!" eigens ausgebildete Regionalführer, die in den Bus zusteigen und das Thema Grenze und Grünes Band für Gäste erläutern. Oftmals gespickt mit echten Zeitzeugenaussagen. 


Kontakt:

Touristinformation der Rennsteigregion im Frankenwald
Lauensteiner Str. 44, 96337 Ludwigsstadt

Tel.: 09263 / 97 45 41
Fax: 09263 / 97 45 42
www.rennsteigregion-im-frankewald.de

Wandertipp:

Auf den Spuren des Blauen Goldes - eine Wanderung zwischen Ludwigsstadt und Lehesten

Nähere Informationen zum Rundwanderweg finden Sie hier

Feuersalamander am Grünen Band

Wussten Sie schon?

TOMIS gewährt hautnahe Einblicke in das Leben mit der Grenze.
Zeitzeugenberichte, wie etwa der von Martin Weber zeigen, wie stark der DDR-Einfluss auch in der Bundesrepublik zu spüren war.


TIPP:

Das Grüne Band ist auch mit der Familie klasse. Und wenn man genau hinschaut, dann findet  man Feuersalamander, Ringelnattern, Blindschleichen und vieles mehr. So wird man beim Wandern zum echten Entdecker und Forscher!